Unser Mitglied Thomas Gerdes, langjähriger Mitarbeiter der Justizvollzugsanstalt in Oldenburg – im Volksmund als Gefängnis bezeichnet, hat am 09. Oktober 23 interessierten Bürgerinnen und Bürgern unseres Stadtteils die Möglichkeit geboten, die Anstalt näher kennenzulernen. Nach Einlass in Vierergruppen mit Registrierung und Verschluss aller Taschen und Smartphones (aus Sicherheitsgründen) ging es zunächst in einen Vortragsraum, in dem uns Thomas auf unterhaltsame Weise die Funktionen seiner Anstalt erklärte, was der Unterschied zwischen Haftstrafe, Untersuchungshaft und Sicherungsverwahrung ist, welche sonstigen Standorte es noch in Niedersachsen gibt und worin sich Oldenburg zu den anderen JVA´s unterscheidet. Wir wurden über Höchsts- und Mindeststrafe aufgeklärt, erfuhren viel über das Aufnahme und Entlassungsprozedere, über Mitarbeiter- und Gefangenenanzahl sowie über Verpflegungskosten und Arbeitseinsätze der Inhaftierten.
Nach diesem kurzweiligen Vortrag führte uns Thomas durch die Räumlichkeiten der JVA, immer darauf bedacht, dass wir zu keinem Zeitpunkt mit den Gefangenen in Kontakt kamen. Wir lernten u. a. Gemeinschaftsräume, eine (unbewohnte) „Zelle“ sowie einen Asservatenraum für verbotene Dinge, die bei Kontrollen gefunden wurden, kennen. Außerdem sahen wir einen Raum zur künstlerischen Betätigung, verschiedene Werkstätten sowie die Freiflächen mit Gartenanlage und Bienenstöcken.
Thomas vermittelte uns auf anschauliche Weise, dass das oberste Ziel des Justizvollzuges nicht die Bestrafung sei, sondern die Resozialisierung bzw. Wiedereingliederung der Insassen in die Gesellschaft sei.
Nach fast 3 Stunden wurden wir mit vielen neuen Eindrücken und einer gewissen Nachdenklichkeit wieder entlassen.
Text: Manfred Kreye

Besuch der JVA Oldenburg

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